Der Werbemarkt in der Schweiz entwickelt sich weiter. Im Jahr 2022 könnte es zu bedeutenden Veränderungen bei der Nutzung der verschiedenen Werbemedien kommen, aber auch bei der Rangfolge der wichtigsten Werbetreibenden.
Media focus (ein auf Medienanalysen rund um die Werbung spezialisiertes Unternehmen) hat eine sehr umfassende Studie über die Werbestatistik in der Schweiz im Jahr 2022 veröffentlicht.
In diesem Artikel findest du eine Zusammenfassung der neuesten Trends und der wichtigsten Veränderungen für die Verleger im Werbesektor.
30-Sekunden Zusammenfassung:
– Das Internet ist das Werbemedium mit dem stärksten Wachstum (+67,1 % im Jahr 2022).
– Es macht 41 % des Medienmixes aus, gefolgt von TV (23 %) und Presse (21 %)
– Werbetreibende bevorzugen das Google-Netzwerk (Google Ads, YouTube), auf, das 35 % des in Online-Werbung investierten Budgets entfallen
– Migros und Coop sind führend in der Nachhaltigkeitskommunikation
– Trotz der globalen Unsicherheit ist für 2022 ein Wachstum des Werbemarktes in der Schweiz zu erwarten.
Entwicklung der Werbeträger in der Schweiz
Wie nicht anders zu erwarten, hat sich das Internet in der Schweiz im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Medienakteur entwickelt. Mit einem Anteil von 41 % am Medienmix steht es heute an der Spitze, vor dem Fernsehen mit 23 % und der Presse mit 21 %.
Es folgen Out-of-Home (Plakate, Poster usw.) mit 12 %, Radio mit 3 % und schliesslich Kino mit 0,4 %.
Betrachtet man die einzelnen Medien genauer, so ist insgesamt ein Wachstum zu verzeichnen, mit Ausnahme des Fernsehens, das im Jahr 2022 einen Rückgang von 2,3 % verzeichnete.
Das Internet hat mit 67,1 % den stärksten Zuwachs zu verzeichnen, gefolgt vom Kino mit 46,8 %, das immer noch unter der Post-Covid-Situation leidet, wenn wir die Investitionen vor der Pandemie vergleichen. (CHF 28 Mio. gegenüber CHF 49 Mio.)
Auch die Presse und das Radio verzeichneten im Jahr 2022 ein Wachstum von 1,2 % bzw. 6,3 % (insbesondere durch die Integration neuer Sender in der Westschweiz).
Neue Player in der Schweizer Werbung 2022
Die Entwicklung der Online-Werbung ist hauptsächlich auf den Eintritt neuer Werbetreibender in die Schweizer Landschaft zurückzuführen. Im Jahr 2022 waren fast 28’400 Werbetreibende in der Online-Werbung tätig.
Nicht weniger als 4’300 Unternehmen sind neu in die Statistik aufgenommen worden.
Es zeigt sich also eine Veränderung des Verhältnisses zwischen den Top 10 der Rangliste, die 2022 weniger Werbepräsenz (16,4 %) aufweisen als 2021 (18,9 %) und 2020 mit (19,3 %).
Schliesslich machen die Top 100 immer noch 42,7 % der gesamten Werbepräsenz aus.
Bei den Top 10 der Werbetreibenden in der Schweiz gibt es keine wirkliche Veränderung. Coop und Migros bleiben an der Spitze und belegen den ersten bzw. zweiten Platz.
Es folgen Procter & Gamble (Pampers, Gillette, Oral-B), Ferrero (Kinder, Nutella, Tic Tac) und Swisscom, die die Top 5 abrunden. Diese drei Unternehmen haben entgegen dem Markttrend ihre Werbepräsenz zum Teil drastisch reduziert (-13,3 % bis -25,3 %).
Werbetreibenden | |
---|---|
1 | Coop |
2 | Migros |
3 | Procter & Gamble |
4 | Ferrero Schweiz AG |
5 | Swisscom |
6 | IKEA AG |
7 | L’Oréal |
8 | Interdiscount |
9 | Sunrise |
10 | Lidl Schweiz AG |
Quelle:mediafocus.ch
Werbetreibende und nachhaltige Entwicklung
Die Rangliste der Werbetreibenden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert.
Allerdings sind zwei Werbetreibende in die Top 10 der Rangliste aufgestiegen:
- IKEA liegt jetzt auf Platz 6 (13. im Jahr 2021).
- Sunrise liegt nun auf Platz 9 (17. im Jahr 2021).
Die Marke Aldi hat die Top 10 im Jahr 2022 verlassen.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, mit dem Coop und Migros aus kommunikativer Sicht glänzen.
So sind die Kommunikationskampagnen („Taten, nicht Worte“) von Coop und („Generation M“ und „M-Check“) und Migros am erfolgreichsten, gefolgt von Denner („Alles für die Zukunft“), Lidl („Gesagt, getan“) und Aldi („Heute für morgen“).
Wichtige Veränderungen in den Sektoren im Jahr 2022
Der Einzelhandel bleibt der Sektor, in dem die Werbeinvestitionen am wichtigsten sind.
Es folgt nun der Branche Freizeit, Gastronomie und Tourismus, der gegenüber 2021 um vier Plätze aufgestiegen ist.
Die Industrie Mode und Sport hat sich im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze verbessert und liegt nun auf Platz 7.
Zurückgefallen sind vor allem Initiativen und Kampagnen (-5 Plätze), der Lebensmittelsektor (-4 Plätze) und die Fahrzeugindustrie (-3 Plätze).
Branche | in CHF m | +/- YOY % |
---|---|---|
Einzelhandel | 793.8 | 21.1 |
Freizeit, Gastronomie, Tourismus | 589.4 | 51.1 |
Gebäude, Industrie, Einrichtung | 580.5 | 36.8 |
Dienstleistungen | 559.3 | 49.4 |
Finanzen | 514.1 | 29.7 |
Lebensmittelsektor | 493.0 | -0.3 |
Mode und Sport | 468.8 | 36.0 |
Digital & Haushalt | 440.3 | 17.2 |
Initiativen und Kampagnen | 409.9 | -1.3 |
Fahrzeugindustrie | 382.8 | -1.2 |
siehe die vollständige Liste auf mediafocus.ch
Zusammenfassend
Trotz der aktuellen Ereignisse und der verschiedenen Krisen, mit denen die Welt konfrontiert ist (Energiekrise, Krieg in der Ukraine, Inflation usw.), ist der Werbemarkt in der Schweiz im Jahr 2022 gewachsen.
Die Tendenz ist jedoch steigend und das Internet als Medium spielt heute eine führende Rolle in der Werbung in der Schweiz. Trotzdem bleiben die Werbevolumina in den verschiedenen Mediengruppen unter den Investitionen von vor COVID-19.
Die traditionellen Medien, auch wenn sie für viele Werbetreibende immer noch eine sichere Bank sind, müssen ihre Strategie überprüfen, um in den kommenden Jahren nicht noch mehr Boden zu verlieren.
Die vollständige Studie finden Sie auf der Website von media focus
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